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Mehr Artenvielfalt vor der Haustüre

Kreative Konzepte für mehr Tier- und Pflanzenarten in Frankfurt gefragt


Einen besseren Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten in der Stadt – das ist Ziel des gemeinsamen Ideenwettbewerbs von Goethe-Universität, Palmengarten, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Umweltdezernat der Stadt Frankfurt und Frankfurter Sparkasse. Der Wettbewerb wurde heute anlässlich des Festakts zum 200. Firmenjubiläum der Frankfurter Sparkasse bekannt gegeben. Ausgezeichnet werden sollen Konzepte von Frankfurter Bürger*innen, die die Artenvielfalt in Frankfurt erhalten und erhöhen.

Ob es weniger Tier- und Pflanzenarten auf der Erde geben wird, entscheidet sich nicht nur in fernen Regionen der Erde. Es entscheidet sich auch hierzulande, in unseren Städten, vor unserer Haustüre: Städte haben sich längst zu einem Ökosystem mit zahlreichen Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Doch es könnten weitaus mehr sein. Der Ideenwettbewerb „Miteinander. Füreinander: Mehr Biodiversität in Frankfurt“, der heute bei einem Festakt der Frankfurter Sparkasse zum 200jährigen Firmenjubiläum vorgestellt wurde, lädt Frankfurter Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich mit Konzeptvorschlägen zu beteiligen: Preisgekrönt werden sollen Projekte zur Erhöhung der Artenvielfalt in Frankfurt, die modellhaft, kreativ, langfristig ausgerichtet und wirksam sind und das Gemeinwohl der Stadtgesellschaft im Blick haben. Bewerben können sich Einzelpersonen ebenso wie Schulklassen, Projektgruppen oder Vereine. Weitere Informationen wie etwa über den Bewerbungsschluss erteilt das Nachhaltigkeitsbüro der Goethe-Universität.

Die gemeinsame Initiative für den Wettbewerb stammt von Goethe-Universität, Palmengarten, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, dem Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen der Stadt Frankfurt und der Frankfurter Sparkasse – sie alle wollen die Frankfurter Stadtgesellschaft für das Thema Artenvielfalt sensibilisieren. Und ihrerseits einen Beitrag leisten: Die Frankfurter Sparkasse stiftet das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro (1. Preis), 10.000 Euro (2. Preis) und 5.000 Euro (3. Preis). Die wissenschaftlichen Projektträger werden die ausgewählten Initiativen mit ihrer Expertise begleiten. Auch das Frankfurter Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen hat seine Unterstützung zugesagt. 

Zum Hintergrund:

Was ist Biodiversität? Und warum sind schwindende Populationen von Feldhamster und Hummel keine Bagatelle? Als Biodiversität gilt laut Umweltbundesamt eine Vielfalt der Ökosysteme, genetische Vielfalt und ein Reichtum an Arten bei Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen: Nur sie geben der Natur den Spielraum, auf Umweltveränderungen zu reagieren und sich zu regenerieren. Am Beispiel des Insektenschwunds zeigt sich, wie der Verlust einiger Mitspieler das Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen können: Mehr als 80 Prozent der Erträge im Pflanzen- und Obstbau sind hierzulande von der Insektenbestäubung abhängig.

Doch es gibt durchaus Wege zu mehr Artenvielfalt in der Stadt, wie Studien zu Klimawandel und Biodiversität belegen: Dazu gehören urbane Waldgärten, die den geschlossenen Baumbestand erhöhen; dazu gehört auch, unversiegelte Flächen zu belassen und zuvor versiegelte Flächen neu zu bepflanzen, Grünflächen zu vernetzen, urbane Gemüsegärten auf vorherigen Grünstreifen anzulegen, Pflanzen zu setzen, die hochspezialisierten Arten als Nahrung dienen, sowie neue Lebensräume zu schaffen wie Wasserflächen und Totholzhaufen. Das Arten- und Biotopkonzept der Stadt Frankfurt (ASBK) beschreibt bereits Handlungsfelder, an die Projektideen anknüpfen könnten.