Feuersalamander – wo bist du?

Mach mit! Die Fundmeldeaktion zum Schutz des Feuersalamanders in der Sächsischen Schweiz

Melde uns zufällig entdeckte Feuersalamander und leiste so einen wertvollen Beitrag zu Forschung und Artenschutz.

Der Bestand des Feuersalamanders (Salamandra salamandra ssp.) ist in Deutschland rückläufig. Um diesen besser erforschen und somit schützen zu können, sind wir auf die Mithilfe der Öffentlichkeit angewiesen. Für den gezielten Schutz des Feuersalamanders ist es wichtig zu wissen, wo sich in der Sächsischen Schweiz derzeit noch Tiere befinden. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz und der HTW Dresden die Citizen Science-Initiative „Feuersalamander, wo bist du?“ ins Leben gerufen, über die aufmerksame Naturbeobachter*innen zufällig entdeckte Feuersalamander ganz einfach melden können. Die Initiative ist Bestandteil eines
durch das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft geförderten Projektes im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).

Feuersalamander melden – So einfach geht’s:

Leiste einen wertvollen Beitrag für den Artenschutz und die Naturforschung, indem du zufällige Funde – auch Totfunde – mit Foto und unter Angabe des Fundortes meldest. Bitte beachte unbedingt die Hinweise im gelben Feld, um die Tiere nicht zu gefährden.

1. Fotografieren (das Rückenmuster sollte gut erkennbar sein)
2. Fundort notieren (GPS-Koordinaten oder genaue Beschreibung), damit der Nachweis eindeutig ist
3. Ein Foto pro Individuum mit Funddatum und Fundort übermitteln:

Schwarz-gelber Sympathieträger

Im Volksmund als Regenmännchen bezeichnet, wird schnell klar wann man die besten Chancen hat, selbst einem Feuersalamander zu begegnen. Der wohl bekannteste heimische Lurch liebt Nässe und kommt auch mit niedrigen Temperaturen gut klar. Daher kann man ihn sogar in milden Wintern gelegentlich beobachten, bevor im Frühjahr die eigentliche Salamander Saison beginnt. Die Weibchen gebären dann bis zu 70 kiementragende Larven (Larviparie), die in kühle und saubere Gewässer abgesetzt werden. Nach 2-5 Monaten verlassen die Jungtiere als voll entwickelte Feuersalamander die Gewässer. In einigen Populationen werden aber auch bereits voll entwickelte Jungtiere geboren. Feuersalamander können bis zu 50 Jahre alt werden.

Salamanderfresserpilz bedroht Regenmännchen

Bisher galten die schrumpfenden Bestände in Deutschland noch als weitgehend gesichert. Ein vermutlich aus Asien über den Tierhandel eingeschleppter Hautpilz, Batrachochytrium salamandrivorans („Salamanderfresser“, kurz Bsal), hat jedoch in den Beneluxstaaten bereits zu Massensterben geführt und breitet sich seit 2013 auch in Deutschland aus. Der Pilz befällt sowohl erwachsene Feuersalamander als auch Larven. Seine Zoosporen bleiben im feuchten Milieu mehrere Wochen hochinfektiös. Sie können von verschiedenen Vektoren (Tieren, Menschen) verschleppt werden. Auch wenn der Pilz in Sachsen noch nicht gemeldet wurde, ist die gezielte Erfassung der Salamanderbestände in einem engmaschigen Monitoring wichtig.

Feuersalamander, wo bist du?

Über die Citizen-Science-Kampagne gemeldete Feuersalamander Beobachtungen helfen uns ganz konkret bei der Forschung zum Schutz des Feuersalamanders. Anhand von Fotos mit Datum und
Fundortangabe können Verbreitung, Aktivität, Bestandsgrößen und sogar individuelle
Wanderbewegungen ermittelt werden. So tragen alle engagierten Naturbeobachter*innen als Bürgerwissenschaftler*innen auch direkt zu unserem 2023 gestartetem Artenschutzprojekt bei.

Sächsische Allianz zum Schutz des Feuersalamanders

Gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden und der Universität Leipzig etablieren wir derzeit ein Monitoring- und Frühwarnsystem zum Schutz des Feuersalamanders in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz. Die sächsischen Populationen sind von besonderer Bedeutung für den Schutz der Art, da der 2013 in Deutschland eingeschleppte hochaggressive Erreger Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) hier bislang nicht nachgewiesen werden konnte. Über standardisierte Felderfassungen und eine Citizen Science-Initiative werden historische und aktuelle Feuersalamander-Vorkommen überprüft, sowie Habitateignung und -veränderungen modelliert. Zusätzlich werden ausgewählte Populationen auf Bsal untersucht und populationsgenetisch charakterisiert. So können besonders vulnerable Populationen identifiziert und über ein langfristiges Monitoring geschützt werden.
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Hier geht’s zur Website des Projektes.

Kontakt

Wissenschaftliche Koordination

Dr. Franziska Leonhardt
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Projektleitung

PD Dr. Raffael Ernst
Sektionsleiter

Herpetologist by passion and tropical ecologist by training (or vice versa) I have been heading the herpetology section at the Senckenberg Natural History Collections Dresden since 2010. As animal ecologist I am interested in how phylogeny and ecology drive patterns of functional diversity in biological communities and how elucidating underlying processes can guide conservation management decisions. I have been engaged in tropical research, particularly in the Neo- and Afrotropics, for over two decades.

Kooperationspartner

Das Feuersalamander Projektteam arbeitet im engen Austausch mit den Feuersamamander-Initiativendes BUND Sachen e. V.